Winkel - Dr. Christian Pinter - Astronomische Beobachtungstipps

Dr. Christian Pinter
Beobachtungstipps
Astronomische
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Positionswinkel
Häufig gibt man in der Astronomie die Lage eines Gestirns relativ zu einem anderen an. Dies geschieht oft mit dem sogenannten Positionswinkel (PW; engl.: position angle, P.A.).

Er gilt im äquatorialen Koordinatensystem und wird in Winkelgraden gezählt.
Die Nullrichtung (P = 0 = Nord) ist jene zum nördlichen Himmelspol, also genähert zum Polarstern.

Der Positionswinkel wird von da
gegen den Uhrzeigersinn gezählt.

Links:

Schematischer Anblick mit freiem Auge, im Fernglas bzw. im nicht umkehrenden Teleskop
Nur wenn der Ausgangsstern genau im Süden steht, fällt P = 0 mit der Richtung zum Himmelsscheitel (Zenit) zusammen:

Nur dann liegt P = 90 Grad = Ost in exakt gleicher Höhe links davon, P = 180 Grad = Süd exakt vertikal darunter und P = 270 Grad = West exakt in gleicher Höhe rechts vom Ausgangsstern.
Der Anblick im Teleskop kann sich von obigem Schema unterscheiden, zumal die meisten Fernrohre kopfstehend und/oder seitenverkehrt abbilden. Ob und wie dies geschieht, hängt einerseits vom Teleskoptyp und andererseits vom allfälligen Einsatz eines Zenitprismas ab.
Links:

Schematischer Anblick im astronomischen (umkehrenden) Teleskop


Hier ist das Bild kopfstehend und seitlich gespiegelt, also um 180 Grad gedreht.
Links:

Schematischer Anblick im astronomischen (umkehrenden) Teleskop mit Zenitprisma oder Zenitspiegel


Das Bild bleibt seitenverkehrt, ist nun aber nicht mehr auf den Kopf gestellt.
Zusätzlich zum Positionswinkel wird oft auch ein Abstand vom Ausgangsobjekt zum Zielobjekt angeführt, meist in Bogenminuten oder Bogensekunden.

  • Wichtig ist der Positionswinkel z.B. bei Doppelsternen. Ausgangspunkt ist dabei die hellere Komponente

  • Bei Sternen mit hoher Eigenbewegung (engl.: proper motion, P.M.) gibt der Positionswinkel jene Richtung an, in die der Stern an der Himmelskugel zieht


Alle Angaben ohne Gewähr
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